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KBA: Autogas weiter im Trend

 

(Essen) Autogas ist weiter auf dem Vormarsch. Wie aus der letzten Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg hervorgeht, wurden im Zeitraum Januar bis Juli insgesamt 6.408 Fahrzeuge mit Flüssiggasantrieb neu zugelassen....


Benzinpreis steigt - Autogas konstant günstig

 

(Essen) Die Preise für Diesel und Benzin steigen bundesweit, nur der Preis für Autogas bewegt sich derzeit auf moderatem Niveau. 56 Cent kostet der Liter LPG. Der bekannte Werbeslogan der Branche müsste umbenannt werden in...


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Fahrzeugflotte des Regierungspräsidenten Kassel wird auf LPG umgerüstet - Entlastung für Haushalt und Umwelt

Das es im wahren Leben einen Einklang von Ökologie und Ökonomie geben kann, ist eher selten. Der Landkreis Kassel schaffte diesen Spagat, indem er seine Fahrzeugflotte derzeit sukzessive auf Autogas umrüsten lässt. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch das arg gebeutelte Staatssäckel und glättet zumindest ein paar Sorgenfalten im Gesicht des Finanzdezernenten. Aktuell sind 19 der 44 Dienstfahrzeuge des Landkreises Kassel auf Autogas umgerüstet und bei der Neubeschaffung von Dienstwagen achtet die Behörde peinlichst darauf, dass auch diese sofort auf Autogas umgerüstet werden. Ein Beispiel, das Schule machen sollte, denn während die Mehrzahl der deutschen Politiker gebetsmühlenartig nur ökologische Lippenbekenntnisse von sich geben, handelte der Landkreis Kassel kurzerhand, und zwar mit einem Ergebnis, das sich sehen lassen kann. „Wir sind in Hessen nicht nur geografisch ganz oben“, kommentiert der Pressesprecher Harald Kühlborn  gegenüber dem AutoGas Journal nicht ohne Stolz die Situation.

Den Grundstein zu dieser Erfolgsstory legte Marc Schölzel, der als an Anwärter für den gehobenen Verwaltungsdienst den praktischen Teil seiner Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt beim Landkreis Kassel absolvierte. Er schrieb seine Diplomarbeit zu dem im Amtsdeutsch eher nüchternen Thema „Der Betrieb des Fuhrparks des Landkreises Kassel mit Flüssiggas und damit verbundene ökonomische und ökologische Aspekte.“ Auf insgesamt 29 Seiten beschreibt er anschaulich die Ausgangssituation, zeigt Möglichkeiten der Lösung auf und betrachtet die Nutzung des Alternativkraftstoffes Autogas unter haushalts- und umweltpolitischen Aspekten. Diese in sich schlüssige Betrachtungsweise und das damit verbundene Einsparpotential überzeugten schließlich auch den Landrat und die in den Entscheidungsprozeß eingebundenen Gremien, so dass der Fuhrparkumstellung nichts mehr im Wege stand. Ein mutiger und innovativer Schritt eine Behörde, der sich aber lohnen sollte.

Insgesamt werden im Landkreis Kassel von allen Dienstfahrzeugen jährlich 60.000 Liter Superbenzin verbraucht. Bei deren Verbrennung entstehen knapp 126 Tonnen CO². Immerhin mehr als 23 Tonnen des giftigen Kohlendioxids bleiben den Kasseler Bürgern bei der Verwendung von Autogas erspart, also über 18 %. Noch drastischer zeigen sich die Vorteile von Flüssiggas anhand der Stickoxid-Emissionen. Statt der 1800 kg emittierten die Fahrzeuge des Landkreises nur 362 kg des hochgiftigen Stoffes, was eine Einsparung von 80 % bedeutet.

Doch auch die finanzielle Ersparnis lässt sich am Beispiel Kassel in handfesten Zahlen erfassen. Legt man alle mit der Umrüstung auf Autogas verbunden Kosten, darin sind unter anderem auch berücksichtigt das Leasing der Anlagen, die Kosten der Umrüstung und den Mehrverbrauch an Kraftstoff in Litern gegenüber Benzin, so ergibt sich immerhin noch ein Einsparpotential von knapp € 10.000 pro Jahr.

Das war den findigen Sparfüchsen aus der Kasseler Verwaltungsbehörde aber noch nicht genug. Mit spitzem Bleistift errechneten sie, das sich der Betrieb einer eigenen Autogastankstelle schon bei einer jährlichen Abnahme von gut 8000 Litern Flüssiggas lohnt. In dieser Kalkulation waren auch die Betriebskosten für die Tankstelle mit eingeflossen. Somit war die Anschaffung einer solchen Tankstelle auf Leasingbasis ebenfalls beschlossene Sache.

Nach derzeitigem Stand der Umrüstung darf man von einer Gesamtersparnis von genau € 12.454,74 pro Jahr ausgehen. Würde man alle Fahrzeuge des Landkreises auf Autogas umstellen, könnte der Haushalt um 24.414,21 entlastet werden. Hätte man auf die eigene Tankstelle verzichtet, könnten immer noch Kosteneinsparungen in Höhe von € 18.340,51 realisiert werden.

Auch wenn ein Teil dieser Einsparungen durch die erhöhten Leasingraten wieder zunichte gemacht wurden, bleibt dennoch unter dem Strich eine erhebliche Summe an Haushaltsgeldern, die für andere Zwecke eingesetzt werden können. Und eines sei auch noch klargestellt: Diese Zahlen basieren auf Preisen von 2006 und 2007. Nach der letzten Benzinpreisrunde dürfte dem zuständigen Finanzdezernenten ein Stein vom Herzen gefallen sein, dass seine Behörde früh und vorausschauend auf Autogas umgestellt hat.

Auch in der Praxis hat sich die Umstellung bewährt. Wie der für den Fuhrpark Verantwortliche gegenüber dem AutoGas Journal verlauten ließ, gibt es nur ein Problem: Die Fahrer „verstecken“ die Adapter immer an anderen Stellen im Fahrzeug. Dem Manne konnte jedoch sofort geholfen werden: Mit dem Hinweis auf eine einfache Kehrbesenhalterung aus dem Baumarkt, die im Kofferraum oder an der Ladefläche montiert, die Tankadapter sicher aufnimmt, wurde er zufrieden gestellt. Probleme mit den Motoren habe es trotz teilweise schon erheblicher Laufleistungen bisher nicht gegeben. Auch die in den VW-Fahrzeugen montierten Gasanlagen des Herstellers Landi-Renzo haben bislang schadlos ihren Dienst verrichtet.

Selbst die Fahrer können sich mit dem Flüssiggas-Antrieb mittlerweile identifizieren. Die Anordnung, nur im äußersten Notfall die Fahrzeuge im Benzinbetrieb zu bewegen, wird strikt befolgt. Auch auf  längeren Dienstreisen muss auf den umweltfreundlichen Kraftstoff nicht verzichtet werden. Eine Tankkarte  ermöglicht es den Bediensteten auch außerhalb Kassels, an LPG-Tankstellen Flüssiggas nachzutanken.

Pressesprecher Harald Kühlborn, selbst eifriger Verfechter der zumindest für den Landkreis Kassel neuen Technologie ist unter dem Strich mit der Einführung sehr zufrieden: „Damit haben wir eine Win-Win-Situation für Bürger, Verwaltung um Umwelt geschaffen“.  Und er versprach, den Besuch des AutoGas Journals zum Anlass zu nehmen, alle umgerüsteten Fahrzeuge entsprechend mit Hinweisen auf den Gasbetrieb zu beschriften, damit auch der Bürger diese besser wahrnimmt. Wir werden ihn beim Wort nehmen und demnächst einmal wieder vorbeischauen.

Es bleibt nun abzuwarten, wenn andere Behörden diesem mutigen Beispiel des Landkreises Kassel folgen werden. Gesicherte Zahlen liegen vor und die Praxis hat gezeigt, dass es nicht immer richtig ist, auf Technologien zu warten, die vielleicht in einem Jahrzehnt zur Serienreife entwickelt werden. Der Einsatz von Autogas als Treibstoff wirkt sofort und nachhaltig, nämlich in der Kasse durch ein enormes Einsparpotential und durch eine erhebliche Entlastung der Umwelt. Wie formulierte doch dereinst Gorbatschow so treffend: „Wer zu spät kommt, den straft das Leben“. Wie Recht er doch hat.  

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