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KBA: Autogas weiter im Trend

 

(Essen) Autogas ist weiter auf dem Vormarsch. Wie aus der letzten Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg hervorgeht, wurden im Zeitraum Januar bis Juli insgesamt 6.408 Fahrzeuge mit Flüssiggasantrieb neu zugelassen....


Benzinpreis steigt - Autogas konstant günstig

 

(Essen) Die Preise für Diesel und Benzin steigen bundesweit, nur der Preis für Autogas bewegt sich derzeit auf moderatem Niveau. 56 Cent kostet der Liter LPG. Der bekannte Werbeslogan der Branche müsste umbenannt werden in...


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Die günstigste Autogas-Tankstelle

Wir suchen die günstigste Autogas-Tankstelle in Deutschland oder im grenznahen Ausland. Bisher sind wir fündig geworden in Essen an der Altenessener Strasse kostete der Liter LPG gerade einmal 59,9 Cent. Haben Sie noch einige günstigere Tankstelle entdeckt? Schicken Sie die Wegbeschreibung und möglichst auch ein Bild an 

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Gern veröffentlichen wir die Beschreibung, um auch anderen Gasfahrern den Weg zum günstigen Kraftstoff zu weisen.

Fiat 500 - die Legende lebt

Kaum ein Fahrzeug hat in der Vergangenheit mehr Aufsehen erregt, nachdem es den Asphalt Deutschlands erblickt hat, wie der Fiat 500. Moderner Anachronismus, gelebte Vergangenheit; es ist schwer, dieses Phänomen „Cinquecento“ zu beschreiben. Ein Fahrzeug im Retrolook mit einer Raumaufteilung, die von purer Vernunft Lichtjahre entfernt ist, erobert die Autofahrernation im Sturm. Und überall, wo der Fünfhunderter vorfährt, zaubert er ein Lächeln auf die Gesichter der Passanten, denn man hat entweder eine schöne Erinnerung an das Fahrzeug oder man träumt vom „dolce vita“, der Leichtigkeit des italienischen Lebens. Sicher ist jedoch eines, der Fiat 500 schafft soviel Eindruck, das selbst die Fraktion der eingefleischten 911-er-Fahrer vor Neid erblassen. Und wo er aufkreuzt, lassen sich selbst sture Ostwestfalen zu einem lang gezogenen „Och, ist der süüüß“ hinreißen. Das größte Lob machte ihm aber die Tochter des Chronisten, der zum Leidwesen des Vaters das Benzin (jetzt Autogas, Anm. d. Red.) im Blut abgeht. Sie adoptierte die perlmuttweiße Knutschkugel postwendend und nannte Sie „Schnucki“. Als uns das Familienmitglied auf Zeit verließ, konnte man eine kleine Träne in ihren Augen sehen, nachdem sie sich ausgiebig von ihrem „Schnucki“ verabschiedet hatte. Frauen eben.

Nicht geklärt werden konnte im Test des „Schnucki“, den wir fortan wieder bei richtigem Namen benennen wollen, allerdings, ob seine besondere Erscheinung eher bei den Frauen oder den Männern Eindruck schindet, denn wo er vorfuhr, war für Gesprächsstoff gesorgt. Und wenn man dann noch erwähnt, das Autogas für den preiswerten und umweltfreundlichen Vortrieb sorgt, konnte man besser gleich zum Handy greifen und den nächsten Termin um eine halbe Stunde verschieben.

Doch man konnte unter dem Strich auch viel erzählen. Das Testobjekt, ein Fiat 500 1,4 Liter 16 V Lounge – so die offizielle Bezeichnung, wurde mit dem 100-PS-Benziner angetrieben, der dem kleinen Winzling ordentlich Flügel verleiht. Damit aber im Portmonee des dermaßen „beflügelten“ Fahrers nicht permanent Ebbe herrscht, reduziert eine Autogasanlage der Firma ecoengines in Flein die Betriebskosten und die Umweltbelastung nachhaltig. Ecoengines ist – Gasfahrer wissen das selbstverständlich – der deutsche Importeur des italienischen Marktführers in Sachen Autogas, der Firma Lovato und rüstet im Auftrag von Fiat Deutschland die Fahrzeuge des italienischen Konzerns für den deutschen Markt um. Der Käufer eines so umgerüsteten Fahrzeugs hat einerseits den Vorteil, dass die Anlage perfekt auf den jeweiligen Motortyp abgestimmt ist, andererseits gibt es im Falle eines Falles aber auch keine Probleme mit der Garantie – die bleibt nämlich vollinhaltlich erhalten. Lediglich eine Zusatzgarantie deckt sowohl Schäden an der Gasanlage wie auch Schäden, die durch die Gasanlage verursacht wurden, ab. Das kann dem Käufer aber letztlich egal sein, denn in jedem Fall ist Fiat sein Ansprechpartner und regelt die Angelegenheit für den Kunden. Diese Rechtssicherheit ist für den Endverbraucher zwar beruhigend, noch beruhigender erscheint aber die Tatsache, dass es bisher noch keine durch die Gasanlage verursachten Schadenfälle gegeben hat, wie nicht ganz ohne Stolz aus dem Hause ecoengines verlautete.

Aber auch sonst ist der Anlageneinbau kein Hexenwerk. Der Käufer bestellt die Anlage beim Kauf gleich mit wie ein Schiebedach oder Breitreifen und der Einbau erfolgt vor der Auslieferung. Das übernimmt entweder der Vertragshändler, der das Fahrzeug verkauft hat, oder eine anderer geschulte Fiat-Werkstatt. Gleiches gilt auch für die Nachrüstung der Fahrzeuge.

So ausgestattet konnte man ruhigen Gewissens auch mal kräftig Gas geben, im wahrsten Sinne des Wortes. Nach gut einem Kilometer hatte der Motor die für den Gasbetrieb richtige Temperatur erreicht und schaltete automatisch um von Benzin auf Gas. Den Insassen blieb das allerdings verborgen, es war davon nichts zu spüren. Angenehm nur, dass der Motor im Gasbetrieb seinen Dienst noch eine Spur leiser und weicher verrichtete. Leistungseinbußen waren subjektiv nicht zu spüren, objektiv lagen sie bei der Beschleunigung im Bereich einer Zehntelsekunde, lediglich das Erreichen der Endgeschwindigkeit von 183 km/h  dauerte im Gasbetrieb etwas länger.

Doch wie steht es mit dem Verbrauch, die letztlich alles entscheidende Frage? Wer dem quirligen 16-Ventiler ordentlich die Sporen gibt, wird es auch an der Tankstelle zu spüren bekommen. 7,2 Liter Benzin verbrannten durchschnittlich auf 100 Kilometern. Wer jedoch den kleinen Knopf im Armaturenbrett mit der Aufschrift „Sport“ drückt, kann sich auch auf 8 Liter Verbrauch einstellen. Die Sporteinstellung haucht dem Motor noch einen zusätzlichen Leistungsschub ein, der sich wohltuend bemerkbar macht und dazu verleitet, das Leistungspotential entsprechend auszunutzen. Das exakt zu schaltende 6-Gang-Getriebe macht Spaß, doch wer allerdings mit fünf Gängen auskommt, wird mit einem um einen Meter reduzierten Wendekreis belohnt. Den Sprint von 0 auf 100 km/h bewerkstelligte der Fiat in 10,5 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 183 km/h. Wer das Leistungspotential ausnutzt, muss jedoch mit einem erhöhten Kraftstoffverbrauch rechnen

Damit bewegt sich das Spaßmobil Fiat 500 im Vergleich zur Fahrzeuggröße nicht gerade im Segment der Sparmobile. Im Gasbetrieb geht die Rechnung dann schon eher wieder auf: Bei gleicher Fahrweise waren des im Schnitt 9 Liter Autogas, die die Rails pro 100 Kilometer aus dem 43-Liter-Tank abforderten. Ließ man den Spaßfaktor beiseite, konnte man auch bei zurückhaltender Fahrweise mit 7,5 Litern Autogas auskommen.

In harter Währung ausgedrückt, ergeben sich pro 100 Kilometer Kraftstoffkosten im Benzinbetrieb ( 1 Liter = 1,50 Euro) von 12 Euro, im Gasbetrieb ( 1 Liter = 0,70 Euro) Kosten von 6,30 Euro; macht unter dem Strich einen Preisvorteil von 5,70 Euro pro 100 km. Stellt man dazu in Relation die Kosten für die Autogasanlage mit 2.500 Euro und nimmt einen realistischen Abschreibungswert von insgesamt 50 % nach 4 Jahren an, hat die Anlage 1250 Euro Kosten in den ersten vier Jahren verursacht. Unter dem Strich hat sich damit die Gasanlage nach knapp 22.000 Kilometern in 4 Jahren amortisiert, wer also mehr als 5.500 Kilometer pro Jahr mit dem Fiat 500 zurücklegt, kommt in die Gewinnzone. Gewinner vom ersten Tag an ist aber auf jeden Fall die Umwelt dank des geringeren Schadstoffausstoßes und auch der Fahrer, der von einer um 300 Kilometer im Gasbetrieb gesteigerten Reichweite seines Fahrzeugs profitiert.

Obwohl recht klein, hat der Cinquecento doch seine inneren Werte. Vor allem, wenn man einmal Platz genommen hat, stellt man fest, wie groß doch klein sein kann. Fahrer und Beifahrer sitzen bequem, der Fiat passt wie ein guter italienischer Maßanzug. Stellt man die Sitze in normale Position, geht es auf den Plätzen der Fondpassagiere aber ziemlich eng zu. Hier können auf längeren Strecken nur Kinder oder klein gewachsene Leute sitzen, doch das Problem stellt sich kaum. Der Kofferraum bietet zwar genügend Platz für den wöchentlichen Einkauf einer dreiköpfigen Familie, für eine Urlaubsfahrt mit mehr als 2 Personen sollte man sich hinsichtlich des Gepäcks allerdings in Verzicht üben. Schön, das der in der Reserveradmulde des Gepäckabteils untergebrachte Gastank kaum aufträgt und den ohnehin knappen Laderaum nicht weiter einschränkt. Bei zwei Passagieren stellt sich die Frage jedoch nicht. Dank großer Heckklappe und einzeln umlegbaren Lehnen der Rücksitzbank kann der Fiat dann auch größere Transportaufgaben anstandslos bewältigen.

Wer es noch behaglicher haben möchte, sollte beim Kauf auf das üppig dimensionierte Glasdach nicht verzichten. Es vermittelt ein erheblich besseres Raumgefühl, das dem großer Limousinen gleicht und lässt sich mit einem Handgriff abdunkeln, wenn es die Sonne doch einmal zu gut meint.

Das Fahrverhalten des rassigen Italieners ist jedoch über jeden Zweifel erhaben. Dank der exakten Lenkung lässt er sich präzise durch die Kurven dirigieren und hebt sogar bei allzu forscher Fahrweise das kurveninnere Hinterrad. Dennoch ist er stets leicht beherrschbar und stellt den Fahrer vor keine unlösbaren Aufgaben. Und notfalls greift das in der Lounge-Version serienmäßige ESP ein.  Selbst auf der Autobahn lassen sich entspannt größere Distanzen zurücklegen, doch neigt er aufgrund des kurzen Radstandes je nach Fahrbahnbeschaffenheit zum Stuckern.

Mit einem Einstiegspreis von 10.500 Euro (ohne Gasanlage) ist der Fiat ein richtiges Schnäppchen, doch dabei bleibt es selten. Die Möglichkeiten zur Aufrüstung und Individualisierung sind unendlich und werden nur durch den Geldbeutel des Käufers begrenzt. Eine Gasanlage sollte aber immer im Lastenheft stehen, denn sie sorgt für nachhaltige Freude, auch an der Zapfsäule. Wer will sich schon die italienische Leichtigkeit durch die hohen Benzinkosten vermiesen lassen?

Dass das Konzept aus dem Hause Fiat aufgeht, beweisen die Verkaufszahlen. Kaum auf dem Markt, war der Cinquecento schon ausverkauft. Was sagte doch ein Käufer in spe dem  Fahrer? „Ein Fiat mit Wartezeit – das hat es ja noch nie gegeben. Ich muss fast ein halbes Jahr auf meinen 500-er warten, nichts zu bekommen.“ Bestellt hat er ihn trotzdem. Vorfreude soll ja bekanntlich die schönste Freude sein, doch nach unserem Test steht fest: sie endet nicht mit dem Kauf. Und da der Fiat 500 schon jetzt Kultstatus erreicht hat, verspricht er eine solide Wertanlage zu sein, denn aufgrund seines Preises ist er dem Mini haushoch überlegen.     

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